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„Immer noch?!“ – Warum Langzeitstillen so viele Fragen aufwirft

  • Autorenbild: Jessica
    Jessica
  • 3. Okt.
  • 3 Min. Lesezeit

„Du stillst immer noch?“ – Diese Frage bekommen viele Mütter gestellt, wenn ihr Kind über das erste Lebensjahr hinaus gestillt wird. In unserer Gesellschaft gilt Stillen meist als etwas für Babys, nicht für Kleinkinder. Dabei ist Langzeitstillen weltweit völlig normal – und sogar von der WHO empfohlen.


In diesem Artikel nehme ich dich mit auf eine Reise durch Wissen, Fakten und persönliche Einblicke rund ums Langzeitstillen.

Du erfährst, welche Vorteile es wirklich hat, welche Vorurteile schlicht falsch sind – und warum es sich lohnt, auf dein Bauchgefühl zu hören.


Kleinkind trinkt an der Brust, während es seine Hand an Mamas Hals legt

Was bedeutet „Langzeitstillen“ eigentlich?


Der Begriff ist nicht klar definiert. Oft wird Stillen über das erste Lebensjahr hinaus als Langzeitstillen bezeichnet. Manche Fachstellen ziehen die Grenze bei 2 Jahren, andere schon ab 6 oder 12 Monaten.


Fakt ist: In vielen Kulturen ist es selbstverständlich, dass Kinder bis ins Vorschulalter gestillt werden.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt sogar, mindestens 2 Jahre zu stillen – und darüber hinaus, solange Mutter und Kind es wünschen.



Stillen ist mehr als Nahrung – warum es auch nach dem 1. Geburtstag wertvoll ist


Viele denken: „Ein Kleinkind braucht doch keine Muttermilch mehr.“ – Doch das stimmt nicht. Muttermilch verändert sich ständig und passt sich den Bedürfnissen des Kindes an.


Vorteile fürs Kind

  • Immunsystem: Auch nach Jahren liefert Muttermilch wertvolle Antikörper.

  • Nährstoffe: Fett, Eiweiß, Vitamine – Muttermilch bleibt ein nährstoffreiches Lebensmittel.

  • Geborgenheit: Stillen schenkt Trost, Sicherheit und Nähe.

  • Entwicklung: Studien zeigen, dass gestillte Kinder seltener krank sind und weniger Allergien entwickeln.


Vorteile für die Mutter

  • Schutz vor Krankheiten: Längeres Stillen senkt das Risiko für Brust- und Eierstockkrebs.

  • Stressreduktion: Stillen setzt das Bindungshormon Oxytocin frei.

  • Pausen im Alltag: Stillen kann auch für die Mutter eine wertvolle Auszeit sein.



Häufige Vorurteile & Mythen über Langzeitstillen


💬 „Das ist doch nur Gewohnheit.“

Falsch – Muttermilch hat weiterhin eine wichtige physiologische Wirkung.


💬 „Das Kind wird unselbstständig.“

Ganz im Gegenteil: Gestillte Kinder entwickeln oft ein starkes Urvertrauen und können später besonders selbstbewusst loslassen.


💬 „Die Milch ist irgendwann nur noch Wasser.“

Studien widerlegen das klar. Muttermilch bleibt auch nach Jahren nährstoffreich.



Herausforderungen beim Langzeitstillen


Natürlich hat auch Langzeitstillen seine Seiten, die Kraft kosten können.

  • Gesellschaftlicher Druck („Du verwöhnst dein Kind.“)

  • Körperliche Belastung (besonders, wenn mehrere Kinder gestillt werden = Tandemstillen)

  • Nächtliches Stillen – kann weiter fordernd sein


➡️ Hier ist es wichtig, klare Grenzen zu setzen, die für beide passen. Stillen darf nicht einseitig zur Belastung werden.



Tipps für entspanntes Langzeitstillen


  1. Steh zu deiner Entscheidung. 

    Du weißt, was für dich und dein Kind richtig ist.


  2. Hol dir Unterstützung. 

    Bücher, Stillgruppen oder Doula-Begleitung können wertvolle Hilfe sein.


  3. Bequeme Stillbegleiter nutzen. 

    Ein gutes Stillkissen* oder ein Stilltop* erleichtern den Alltag.


  4. Auf dich achten. 

    Gerade bei längerem Stillen sind Nährstoffe wichtig. Achte auf Eisen*, Omega 3* und Vitamin D*.


  5. Kommunikation mit deinem Kind. 

    Auch ältere Kinder verstehen liebevoll gesetzte Grenzen wie „nur zuhause stillen“.



Meine Erfahrung mit Langzeitstillen (kurzer Einblick)


Ich selbst stille aktuell mein Kleinkind mit 36 Monaten – und zusätzlich ein Baby.

Ja, das bedeutet Tandemstillen. Das war für mich anfangs eine Herausforderung, gleichzeitig ist es unglaublich bereichernd.

Gerade in stressigen Momenten sehe ich, wie sehr mein „großes“ Kind von der Nähe profitiert.

Und ich spüre: Stillen ist weit mehr als Ernährung – es ist Bindung pur.

(Über meine Erfahrungen im Detail werde ich in einem weiteren Artikel mehr berichten.)


Mama sitzt entspannt mit ihrem stillenden Kleinkind auf dem Sofa, vertraute Bindung

Wann ist der richtige Zeitpunkt zum Abstillen?


Es gibt keine pauschale Antwort. Die beste Orientierung:

  • Solange Mutter und Kind es möchten, ist Stillen richtig.

  • Es gibt kein „zu lange“.

  • Wichtig ist, dass sich beide wohlfühlen.


💡 Selbstbestimmtes Abstillen kann für das Kind ein sanfter Übergang sein, da es in seinem eigenen Tempo geschieht.



Fazit: Langzeitstillen ist normal – auch wenn es nicht so wirkt


Langzeitstillen ist kein exotisches Phänomen, sondern weltweit eine biologische Norm.

Es schenkt Nähe, stärkt das Immunsystem und wirkt sich langfristig positiv auf Mutter und Kind aus.

Wenn du stillst – egal wie lange – vertraue deinem Bauchgefühl.


Es ist DEIN Weg, DEINE Entscheidung. 💛


👉 Wenn du dich tiefer mit dem Thema Stillzeit & Wochenbett befassen möchtest, schau dir gern meinen kostenlosen Wochenbett-Guide oder meine Wochenbett-Affirmationskarten an.



Herzensworte an dich


Ich hoffe, dieser Artikel konnte dir Mut machen und dir zeigen:

Du bist nicht allein – egal, wie lange du stillst. Vielleicht erkennst du dich in meinen Zeilen wieder oder fühlst dich gestärkt, deinen eigenen Weg zu gehen.


Herzliche Grüße,

Deine Jessica 🌸

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